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BBQ-Buddys – Achtung bei Wein unter freiem Himmel

  • 24. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Shirley Amberg



Viele gehen davon aus, dass es vorgeschriebene Regeln gibt, was die Kombination von Speis und Trank angeht. Doch sind die Geschmäcker verschieden. So kann es beim Zusammentreffen von Wein und Speise ähnliche Komplikationen geben wie beim Zusammenleben von Mann und Frau.

 

Jedes Gericht besteht aus einer Vielzahl von Zutaten. Genauso ist jeder Wein dynamisch und besteht aus unterschiedlichen Komponenten. Daher gibt es vermutlich keinen fataleren Fall als die Frage: «Welcher Wein zum BBQ?»


Sollte an einem Barbecue Wein gereicht werden, sollte dieser nicht allzu anspruchsvoll sein – verbirgt der freie Himmel doch ziemlich viele Feinheiten eines komplexen Weines. Dennoch sollte der Rebensaft ein gewisses Mass an Rückgrat und Struktur mitbringen, muss er es doch mit den rauen Raucharomen aufnehmen können.


Doch sind nicht nur die Röstnoten des Rauchs zu berücksichtigen. Meist liegen verschiedene Leckereien auf dem Grill: Hähnchen, Burger, Würstchen, Steak, Pilze, Peperoni, Zuckermais, eine Forelle. Da braucht es schon einen Allrounder, also einen Wein, der zu allem passt.


Rotwein in den Kühler

Ich selbst öffne gerne Weine ohne Holzausbau, mit ordentlichen Tanninen, gepaart mit einer fruchtigen Säure. Typisch sind beispielsweise Pinotage aus Südafrika, Zinfandel aus Kalifornien, Malbec aus Argentinien oder Carmenerè aus Chile. Die Auswahl ist nicht zufällig: Alle vier Weine stammen aus grossen BBQ-Nationen. Auch gut: ein kräftiger, frischer und knackiger Chardonnay (ohne Holzausbau). Rotweine werden im Sommer leider viel zu schnell, viel zu warm. Also darf man sie ohne schlechtes Gewissen – wie üblicherweise Weisswein – auch in einen Kühler stecken.


Wer den Gaumen erfrischen möchte, tut dies erfahrungsgemäss am besten mit einem kräftigen, frischen und knackigen Chardonnay.


Nice to know

Für die Herkunft des Begriffs BBQ gibt es verschiedene Theorien: Eine besagt, dass das Kürzel vom mexikanisch-spanischen Wort «barbacoa» (Feldofen) abgeleitet wurde. Eine andere Erklärung führt in das Französische: «Barbe à queue». Zu Zeiten der alten Schifffahrt wurden Ziegen wegen ihrer Zähigkeit gerne als Proviant mit auf Reisen genommen. Bei Bedarf wurden sie dann «vom Bart bis zum Schwanz» aufgespiesst und grilliert. Bon ap’!

 

Wein-Grill-Kombi ohne Risiko

Ganz egal, ob vom Kohle- oder vom Gasgrill, mit den folgenden Wein-Grill-Kombinationen kann eigentlich nicht viel schiefgehen.


Wurst: mittelkräftiger Weisswein, wie zum Beispiel ein Sauvignon Blanc oder Chardonnay. Auch ein kräftiger Rosé passt gut.


Steak, herzhaft mariniert: kein allzu schwerer Rotwein. Besonders gut passen Spätburgunder, Merlot und Tempranillo.


Steak, scharf mariniert: Je schärfer die Marinade, desto lieblicher sollte der Wein sein. Riesling und Grauburgunder bieten sich an.


Steak, mild mariniert: ein wuchtiger Riesling, Silvaner oder Grauburgunder harmonieren gut. Ebenso ein fruchtiger Rosé, leichte Spätburgunder oder Zweigelt.


Lammkoteletts: Weine aus dem Bordeaux oder süditalienische Rotweine harmonieren besonders schön mit dem intensiven Lammgeschmack.


Spareribs: Ein opulenter und fruchtiger Shiraz aus Australien begleitet die Rippchen perfekt.


Gegrilltes Gemüse, mild gewürzt: Hier passen leichte, fruchtige Weissweine oder ein leichter Rosé.


Gegrilltes Gemüse, kräftig gewürzt: Ein knackiger Grüner Veltliner passt prächtig. Ist das Gemüse etwas schärfer, empfiehlt sich ein süsslicher Riesling.


Geflügel: leichte Weissweine wie etwa ein Pinot Blanc, ein Silvaner oder ein Chardonnay. Auch ein leichter Rosé ist empfehlenswert.


Fisch, in Folie gegrillt: Auch hier kann man mit einem Pinot Blanc, Silvaner oder Chardonnay nichts falsch machen. Der Wein darf jedoch auch ruhig etwas kräftiger sein als bei Geflügel.


Artikel aus dem Hotelière

Seit vielen Jahren ist «Hotelier» das offizielle Verbandsorgan des Schweizer Sommelierverbandes ASSP-SVS.

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